2009-10-16

Materialien

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Hallo!

Heute möchte ich etwas über die verwendeten Materialien erzählen. Was ich hier heute schreibe ist sehr allgemein gehalten. Es gibt unzählige Unterschiede und Details, die dann aber stämmemäßig einzugruppieren wären. Das kann ich hier nicht machen und will ich auch nicht. Es würde viel zu kompliziert werden und vom Umfang her nicht zu schaffen. Also halte ich mich an das Allgemeine.

In den indianischen Epochen gab es unterschiedliche Verzierungsmöglichkeiten. Zu Anfang wurden die Dinge gar nicht oder so gut wie kaum verziert (im übrigen war die Alltagskleidung generell spärlich verziert). Ich unterscheide hier wohl lediglich zwei Epochen, nämlich die Oldstyle-Aera und die Reservationszeit.

Je nachdem, wann der Kontakt der Indianer mit den ersten Handelsposten und somit zu den "Weißen" zustande kam, wurde die Vielfalt der Verzierungsmöglichkeiten und Tauschobjekte immer mehr.

Anfangs verzierten die Indianer ihre Gegenstände mit Quill. Das kann zum einen Birdquill gewesen sein sein (Federkiele von Kleinvögeln) oder Stachelschweinquill (Stachelschweinborsten). Die Perlen kamen erst einige Zeit später.

Außerdem hatten die Indianer Knochenperlen zur Verzierung, Muschelteile und ganze Muscheln. Die so genannten Dentalien, Abalonescheiben, Moonshells und Kaurimuscheln waren unter Umständen nicht mal sonderlich einfach zu besorgen. Teilweise ritten Stämme hunderte von Kilometern, um sie direkt am Meer zu sammeln. Sie waren Tauschobjekte und Schmuck (bitte immer wieder beachten, dass sie erst später Kontakt zu den Weißen und somit zu den Handelsposten hatten). Darüber hinaus nahmen sie Federn, die sie einfärbten, Rosshaare, Menschenhaare, Krallen und Zähne. Sie trugen und verwendeten im alltäglichen Leben hirngegerbtes Leder. Rindengeflecht diente zur Herstellung von Körben.

Messingbesatzteile, punziertes Silber, Tradesilver, Silber ansich, Stoffe, Decken, Gürtel, Hüte, Knöpfe und Metallperlen kamen dann über den Kontakt zu den Handelsposten hinzu.

Es gab eine Reihe von Glasperlen. Einige kamen nur in der frühen Zeit vor und verschwanden fast gänzlich von der Bildfläche. Heute versucht man sie zu reproduzieren. Nun gut.

In der Oldstyle-Aera (bis ca. 1840/50) hießen die Stickperlen Ponybeads. Sie hatten ungefähr einen Durchmesser von 6 mm + / -. Während der Reservationszeit (ab ca. 1865/70) hießen die Stickperlen Seedbeads. Die Saatperlen hatten einen Durchmesser von gerade mal 2 mm und weniger. Man sieht hier schon, dass die Arbeiten über die Zeit hin allein aufgrund des Materials schon immer filigraner wurden. Zwischen beiden Epochen liegen nicht mal 20 Jahre. Aber allein diese Übergangszeit war enorm lang für die Indianer. Denn es hieß in der damaligen Zeit diese "paar Jahre" zu überleben! In 20 Jahren kann sich so viel tun und dennoch liest es sich wie eine verhältnismäßig kurze "Strecke". Dann gab es noch andere Stickperlen wie den Buglebeads (Stiftperlen), Cutbeads (angeschliffene Seedbeads), Charlotte-Beads (sechskantig) und so genannte Whitehearts.

Über diese Stickperlen hinaus gab es unzählig viele Handelsperlen; Tradebeads, Tilebeads, Russianbeads, Crowbeads, Padrebeads, bömische Pressglasperlen, Wickelglasperlen, Millefiori Glasperlen, Chevrons, Diskus-Perlen und Kugel-Perlen. Ich könnte nun hier weiter auflisten, aber ich denke, dass es dann ein unnötiges Ausmaß nehmen würde. Ihr seht was es alles an Handelswaren, Tauschobjekten, Schmuck und Verzierungsvarianten gab und sicherlich gab es noch viel mehr.

Die entsprechenden Perlen stammen aus entsprechenden bömischen, venezianischen Manufakturen, aus Gablonz und Afrika.

Hier nun weitere Abbildungen. Verständlicherweise ist ist es mir leider nicht möglich von allem ein Foto hier einzustellen. Gerne gebe ich aber per Mail eine Liste mit Links heraus, wo noch viel mehr Materialien abgebildet sein sollten. Einfach anfordern.




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