2010-12-31

Kleider

Beginnen möchte ich mit einer kleinen Auswahl an Kleidern, die ich persönlich in den letzten Jahren angefertigt habe. Neben den hier gezeigten Kleidern habe ich selbstverständlich noch zahlreiche andere hergestellt. Auch bin ich nicht mehr persönlich im Besitz des einen oder anderen. Ich habe selbstverständlich auch noch alltagstauglichere Kleider aus Calico oder Leinen, da die hier gezeigten doch eher zu Festlichkeiten getragen wurden/werden.


Blackfeetkleid, Plains Oldstyle

Verwendet wurden alte Chinamünzen, Weißwedelhirschschwänze, Erdfarbe und die Bestickung erfolgte mit Ponybeads in den Farben altweiß, schwarz und powderblue hell





Plains Keilkleid aus Northern Stroud Cloth

Die Besonderheit des Stoffes ist, dass es sich hier um eine Variante des White Selvedge Tradecloth handelt, die während 18. und 19. Jahrhunderts auf den nördlichen Plains sehr verbreitet war. Die charakteristische weiße Kante wird von drei eingewebten schwarzen Streifen durchzogen in die hinein das Sägezahnmuster der Färbung verläuft.





Darstellung einer Cheyenne um ca. 1880 (die Figur wurde so wie sie zu sehen ist an das Karl-May-Museum Bad Segeberg für deren Ausstellung gegeben)

Das Foto zeit ein von mir gefertigtes Kleid, welches in die Reservationszeit datiert würde. Es handelt sich dabei um ein Keilkleid aus Baumwollstoff, welches mit zahlreichen Kaurimuscheln (Money-Kauris), Satinband und Pailetten verziert wurde. Bei den Cheyenne war es oftmals so, dass sie unterschiedliche Stoffe zusammen verwendeten. Das heißt, indem sie in den Ärmeln Teile einarbeiteten und die Keile andersfarbig abstimmten.





Lakotakleid aus der Zeit um ca. 1870
Zu sehen ist ein nachtblaues Wollstoffkleid, dass mit zahlreichen Hufeisen unterschiedlicher Farbe verziert wurde. (Solche Hufeisen stehen immer im Zusammenhang mit Pferderaub)Diese Hufeisen wurden aus anderen Wollstoffen bzw. hellem Leinen aufgenäht. Desweiteren verzieren unten an der Kante türkise Padrebeads und Hawkbells dieses Kleid. Die äußeren Kanten wurden mit echtem weißen Seidenband eingesäumt. Auf den Ärmeln wurde zu dem Hufeisen noch ein goldockerfarbenes Seidenband aufgenäht. Am Rücken verschließt ein Perlmuttknopf das Kleid.
Ein ähnliches Kleid wurde von einer Lakota-Frau getragen die die Jahrhundertwende überlebte. Sie hieß "Big Woman". Zu Ehren ihres gefallenen Sohnes hatte sie noch eine spirituelle Bedeutung dem Kleid beigefügt, die ich aus Respekt selbstverständlich nicht übernehmen wollte. Das war etwas sehr persönliches für die Frau und das sollte man absolut respektieren und die Finger von lassen.






Cheyenne Oldstyle-Kleid um ca. 1840


Dieses Zweihautkleid wurde mit unzähligen Ponybeads in altweiß und altem red-white-inside bestickt und mit insgesamt 178 Elk-Zähnen verziert.






Cheyennekleid aus der Reservationszeit um 1870/80


Dieses Dreihautkleid wurde mit unterschiedlichen Materialien hergestellt. In grünen und gelben Tönen aus Pigment wurde oben die dritte Haut kunstvoll gefärbt. Der mittlere Teil besteht aus rotem Wollstoff und ganz unten wurde wieder in dem Fall sämisch gegerbtes Hirschleder angenäht. In zahlreichen Gassen wurde es mit nachtblauen und altweißen Seedbeads bestsickt. Wenige andere Perlen auf dem Kleid haben noch die Farben greasy yellow, red-white-inside und powderblue türkis. Zuletzt wurde es noch mit alten türkisen Padrebeads (auf dem Joke), einer Moonshell und rotem Seidenband an der Seite verziert. Üblicherweise wurden an solchen Kleidern sehr lange, dünne Fransen geschnitten.





Last but not least...

Pictographie-Kleid in Plainsform (Keilkleid)


Hier zeige ich noch eine andere, wundervolle Arbeit, die ich allerdings nicht selber gemalt habe. Ich habe mir das anfertigen lassen und trage es nach wie vor sehr gerne. Es handelt sich um ein Leinenkleid, was nahezu (immer noch sogar) weiß ist. Darauf zu sehen sind viele Pictographien, die meine kleine Geschichte erzählen. Es sind einige Ansammlungen von Menschen als Indianer zu sehen, oder Tipis und einzelne Menschen. All diese Figuren haben eine bestimmte Bedeutung für mich gehabt und daher habe ich mich entschieden, mir dieses Kleid anfertigen zu lassen.







....to be continue...